SPD Velten - Immer aktuell

 

 

Wider dem Vergessen!

Veranstaltungen

Bewegende Momente gab es am 30.03.2015 in Velten, als auf Initiative der Jugendlichen der evangelischen Gemeinde "Gesicht zeigen" es zur ersten Verlegung von Stolpersteinen in Velten kam. Geehrt wurde die jüdische Arztfamilie von Dr. Alfred Lehmann, welche noch in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts in Velten praktizierte. Eine angesehene Familie, geschätzt und gemocht, wurde von den Nationalsozialisten mit Berufsverbot belegt, gedemütigt und letztendlich zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen. Dr. Alfred Lehmann verstarb am 30.09.1937, seine Ehefrau Margarethe und die Tochter Lili flüchteten im August 1939 nach Schottland. Dorthin war der Sohn Herbert bereits 1934 emigriert, da eine Ausbildung in Deutschland nicht mehr möglich war.

Durch die Verlegung der Stolpersteine soll auch die Erinnerung wach gehalten werden, das Menschen auch aus Velten vertrieben und letztendlich auch ermordert wurden. Herbert Lehmann (1917-1999) besuchte die Realschule in Velten, später das Gymnasium in Hennigsdorf. Er war Schüler und heute könnten seine Enkel und Urenkel in Velten eine Schule besuchen, unsere Nachbarn und Freunde sein, wenn es diese braune Diktatur mit Ihrem menschenverachtenden Gedankengut nicht gegeben hätte.

Zu dieser Veranstaltung waren Angehörige aus Kannada und den USA angereist und es kam zwischen den Jugendlichen und Ihnen zum Gespräch über die Zeit in Deutschland und danach. Bewegende Momente auch nach der feierlichen Verlegung der Stolpersteine. Pfarrerin Ute Gniewoß lud die Gäste in den wohl temoperierten Gemeinderaum ein. Viele Erinnerungen wurde wieder lebendig und auch unter Tränen erinnerte man sich der gemeinsamen Vergangenheit. Die Familie Lehmann waren und sind Veltener, so wie Du und ich!